Grüne diskutierten Zukunftsfragen

Stefan Schmidt, Jamila Schäfer und Helene Sigloch stehen auf der Bühne bei der Veranstaltung im Leeren Beutel
V.l.n.r.: Stefan Schmidt MdB, Jamila Schäfer MdB, Helene Sigloch (Foto: Oliver Groth)

Am ver­gan­ge­nen Frei­tag fand im Lee­ren Beu­tel in Regens­burg eine Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung der Grü­nen statt. Etwa 60 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger debat­tier­ten unter dem Mot­to „In die Zukunft wach­sen – wie gestal­ten wir ein Land, das funk­tio­niert?“ mit Jami­la Schä­fer, Spit­zen­kan­di­da­tin der baye­ri­schen Grü­nen, und dem ört­li­chen Direkt­kan­di­da­ten Ste­fan Schmidt dar­über, was in Deutsch­land nach der Bun­des­tags­wahl poli­tisch ange­packt wer­den muss.

Die Ver­an­stal­tung wid­me­te sich The­men wie der Ver­tei­lung von Wohl­stand, not­wen­di­gen Inves­ti­tio­nen in Kli­ma­schutz, Frie­dens­si­che­rung und in die Sanie­rung von Infra­struk­tur. Nach ein­lei­ten­den State­ments der Kan­di­die­ren­den gab es einen regen Aus­tausch mit dem Publi­kum. Die Fra­gen dreh­ten sich um Maß­nah­men gegen zu hohe Mie­ten und die schwie­ri­ge finan­zi­el­le Lage der Kom­mu­nen, aber auch um die Zukunft der Ren­te und den Umgang mit dem zuneh­men­den Popu­lis­mus in der Politik. 

Dazu erklär­te Jami­la Schä­fer, die 2021 das Direkt­man­dat für die Grü­nen im Mün­che­ner Süden gewann: „Vie­le Pro­ble­me sind Pro­dukt einer Poli­tik, die das kon­kre­te Han­deln auf die lan­ge Bank gescho­ben hat. Dadurch ver­lie­ren die Men­schen das Ver­trau­en in die Hand­lungs­fä­hig­keit der Demo­kra­tie. Des­halb braucht es eine Poli­tik, die nicht nach Schul­di­gen sucht, son­dern kon­kre­te Lösun­gen anbie­tet. Wir dür­fen uns nicht weg­du­cken vor der Bekämp­fung der Kli­ma­kri­se und Inves­ti­tio­nen in unse­rer Sicher­heit und Frei­heit.“ Sie beton­te dabei: „Die Kos­ten der not­wen­di­gen Ver­än­de­rung müs­sen wir gerecht ver­tei­len. Des­halb set­zen wir uns für eine Ent­las­tung der unte­ren und mitt­le­ren Ein­kom­men ein, bei­spiels­wei­se durch ein Kli­ma­geld und eine Wei­ter­füh­rung des 49€- Tickets.“

Ste­fan Schmidt, Mit­glied im Finanz­aus­schuss des Bun­des­tags, ergänz­te: „Wir müs­sen auf Bun­des­ebe­ne mas­siv in die öffent­li­che Infra­struk­tur und Bil­dung inves­tie­ren, gera­de auch in den Kom­mu­nen. Hier wur­de wegen klam­mer Kas­sen jah­re­lang auf Ver­schleiß geplant und die Fol­gen sehen wir: Maro­de Schu­len, ein­stür­zen­de Brü­cken und ein unzu­ver­läs­si­ger ÖPNV. Wenn wir jetzt Geld in die Hand neh­men, wer­den sich die­se Inves­ti­tio­nen am Ende nicht nur durch höhe­re Steu­er­ein­nah­men aus­zah­len, son­dern sor­gen gleich­zei­tig dafür, dass das Leben der Men­schen ein­fa­cher, ange­neh­mer und auch güns­ti­ger wird.“

Jami­la Schä­fer und Ste­fan Schmidt ver­ur­teil­ten dar­über hin­aus deut­lich die Ankün­di­gung von Fried­rich Merz, wei­te­re Ver­schär­fun­gen in der Migra­ti­ons­po­li­tik mit Stim­men der AfD noch im lau­fen­den Wahl­kampf beschlie­ßen zu wol­len. Damit ver­las­se die Uni­on nicht nur den gel­ten­den Rechts­rah­men, son­dern buh­le um die Stim­men der AfD-Wäh­ler­schaft, indem sie ihre Posi­tio­nen über­neh­me. Dies wer­de letzt­lich nur der AfD selbst nüt­zen, beton­ten beide.