Wird Studium wieder zum Luxus? 14. Oktober 20163. Oktober 2017 (CC BY-SA 2.5) von Manuel Strehl Mitte Oktober startet an den bayerischen Landesuniversitäten die Vorlesungszeit im Wintersemester. Heute studieren so viele junge Menschen im Freistaat wie noch nie zuvor. Angesichts dessen hat es die CSU-Staatsregierung verpasst, soziale Unterstützung für Studierende in Angriff zu nehmen, meinen die Grünen. „Während die Studierendenzahlen steigen, stagnieren die Gelder für die soziale Flankierung schwächer gestellter Studierender“, meint Stefan Christoph, Vorsitzender der Regensburger Grünen. Studienabbrecherzahlen sprechen hier eine ganz klare Sprache: Beratung – noch vor Studienbeginn – und soziale Unterstützung könnten die Abbrecherzahlen drastisch senken. Doch während Staatsminister Ludwig Spaenle sich nun auf die Fahnen schreibt, mit obligatorischen Studienorientierungsverfahren für Bewerberinnen und Bewerber das Allheilmittel gefunden zu haben, bleiben die Studentenwerke, die für die Beratung Studierender ebenso wie den sozialen Wohnungsbau zuständig sind, chronisch unterfinanziert. Über 31.000 Studierenden in Regensburg stünden dabei nur dreieinhalbtausend öffentlich geförderte Wohnheimplätze gegenüber. „Viel zu wenige“, meint Christoph. „Die Zahlen stagnieren, ja sinken zum Teil sogar von Jahr zu Jahr, während die Studierendenzahlen steigen.“ Verena Osgyan, hochschulpolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag, sagt: „Während die Zahl der Studierenden seit 2008 bayernweit um mehr als 120.000 angestiegen ist, liegen die staatlichen Zuschüsse für die Studentenwerke im aktuellen Haushaltsentwurf der CSU-Staatsregierung noch unter dem Betrag von 2005“, so Verena Osgyan. „Die steigenden Studierendenzahlen müssten eigentlich mit einer deutlichen Erhöhung der Zuschüsse für die Studentenwerke einhergehen.“ Die Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der Abgeordneten Verena Osgyan zeigt, dass das Niveau von 2005 nach massiven Kürzungen (2010: 7.163.932 Euro) noch immer nicht erreicht ist (Drs. 17⁄8074). Deswegen fordern die Grünen in den aktuellen Haushaltsverhandlungen im Landtag eine Aufstockung der Zuschüsse, die für die wirtschaftliche und soziale Infrastruktur gerade finanziell oder sozial schwächerer Studierender gedacht sind.