Volles Haus bei den Grünen: Zwischen Wirtschaft und Umwelt gehört kein oder! 2. Oktober 201812. Oktober 2018 Unser Direktkandidat und MdL Jürgen Mistol eröffnete die Veranstaltung und sprach sich für ein weltoffenes Regensburg und ein Europa ohne Schlagbäume aus. Stadtvorsitzende Maria Simon stellte die Gäste des Abends vor: Grünen Fraktionsvorsitzender und Spitzenkandidat Ludwig Hartmann, REWAG- Vorsitzender Olaf Hermes und Lammsbräu-Geschäftsführerin Susanne Horn sind der Einladung zur Podiumsdiskussion gefolgt. In kurzen Statements stellten sie ihre Standpunkte zum Thema Wirtschaft und Umwelt dar. Ludwig Hartmann plädiert für ein intelligenteres, flächensparsameres Bauen, das sich mehr am Bevölkerungswachstum orientiert, anstatt nach dem Wachstumsprinzip der Wirtschaft. Er begrüßt die Maßnahmen zur Energiewende, denn diese haben zu Preissenkungen der Wind- und Solarmodule geführt. Diese seien durch jene Förderpolitik nun auch in Afrika erschwinglich – somit habe Deutschland die beste Entwicklungshilfe geleistet! Für eine erfolgreiche Energiewende brauche es jedoch mehr Ideen, Mut und Zuversicht, die Grünen haben dabei durch die Entmachtung der Atomkraftwerke und Förderung der regenerativen Energien Rückgrat bewiesen – darum bittet er um beide Stimmen bei der Landtagswahl am 14. Oktober. Olaf Hermes erklärt, dass die Energiewende in Regensburg tiefgreifend angenommen wurde, denn die Politik habe mit dem Erneuerbaren Energien- Gesetz einen starken Anschub gegeben. So sind 6 Windparks entstanden, allerdings noch vor der 10h- Regelung. Auch das Wasserkraftwerk in Pfaffenstein trägt zur regenerativen Energieversorgung Regensburgs bei. Momentan kommen bis zu 50 % des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen, bis 2022 sind 80 % angestrebt. Den größten Energieverbrauch habe jedoch der Verkehr mit 30 % zu verzeichnen, denn der Trend gehe eindeutig Richtung Elektromotor. Um die Energiewende erfolgreich umzusetzen, fordert Olaf Hermes die Abschaffung der 10h-Regelung, denn diese hindere den Ausbau der Windkraft erheblich. Bayern als Freistaat möchte in möglichst allen Bereichen autark organisiert sein, doch bei der Energieversorgung bleibe noch viel zu tun. Für Susanne Horn gibt es das Wirtschaften nur unter Berücksichtigung der Umwelt. Lammsbräu wurde bereits ab 1984 auf Bio umgestellt, das bedeutet, biologisch erzeugte Inhaltsstoffe, sowie deren ökologische Verarbeitung. Die Agrarwende spiele dabei eine essentielle Rolle als Motivation für die Landwirte, Umweltmaßnahmen zu ergreifen. Auch durch die Umstellung des Fuhrparks auf gasbetriebene Fahrzeuge hat sie gezeigt, wie viel ein Unternehmen für die Umwelt tun kann. Als Geschäftsführerin einer Brauerei liegt ihr eine gute Wasserqualität sehr am Herzen, denn „das Wasser ist der wichtigste Rohstoff!“ Anschließend eröffnete Maria Simon die Diskussionsrunde. Aus dem Publikum wurden Fragen zur Umsetzung der Energie- und Agrarwende gestellt. Darauf antwortete Ludwig Hartmann: „Ein Energiesystem, das auf endlichen Rohstoffen beruht, hat keine Zukunft!“ Eine Energiewende zu Wind und Sonne liefere dagegen ein System mit verlässlichen Energiepreisen. Die Landwirte müssten am Umwelt- und Tierschutz intensiver beteiligt werden, durch eine Umstellung des Agrarsystems würden sowohl Naturschützer, als auch Verbraucher zufrieden gestellt. Des Weiteren spricht sich Ludwig Hartmann angesichts des Artensterbens für eine giftfreie Landwirtschaft, sowie ein Artenschutzgesetz aus. Außerdem wurde über Elektromobilität von der Herstellung bis zum Carsharing, den Eingriff in die Natur durch regenerative Energiegewinnung, sowie die „Tank oder Teller“ Frage ausführlich diskutiert. Allen Beteiligten sagen wir Danke für die Impulse und die anregende Diskussion.