Tag des Artenschutzes – Das Biotop an der Lilienthalstraße soll bleiben! 2. März 20219. März 2021 Am Welttag des Artenschutzes am 03. März 2021 fordern die GRÜNEN Regensburg die Stadt auf, auch im Stadtgebiet unsere Lebensgrundlagen zu schützen und Artenschutz nicht weiter zu vernachlässigen. So muss unter anderem das Biotop an der Lilienthalstraße erhalten werden. Grüne, naturnahe Flächen gibt es nur noch wenige im Regensburger Stadtgebiet. Besonders in der Innenstadt, aber auch in Wohngebieten heizt sich die Stadt in den inzwischen häufigen heißen Sommertagen übermäßig auf und die Luftqualität leidet. Durch die Bebauung und das Anlegen gepflegter Gärten gehen Lebensräume für Pflanzen und Tiere in der Stadt verloren. „Wir sind auf die Natur angewiesen, denn sie ist unsere Lebensgrundlage“, meint Julia Krebs, Sprecherin der GRÜNEN Regensburg. So führt der Bericht des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) von 2019 deutlich aus, wie vielfältig wir von der Natur abhängig sind. „Die Leistungen des Ökosystems wie Nahrung, Luft und frisches Wasser sind für uns unersetzbar“, fährt Julia Krebs fort. „Das Fazit des Rates sagt ganz klar, dass wir jedes Biotop, jedes Stück Natur schützen müssen. Denn als Rückzugsräume beherbergen sie verschiedene, auch bedrohte Arten. Klimaschutz und Artenschutz müssen deshalb auch hier direkt vor unserer Haustür stattfinden. Wir können nicht so tun, als ob das nur die anderen betrifft!“ Hier habe die graue Koalition unter CSU und SPD entgegen ihren Bekundungen noch keinerlei Initiative erkennen lassen. Regensburg ist Gründungsmitglied der „Kommunen für biologische Vielfalt“. Trotzdem werden immer wieder kleinere oder größere Biotope überbaut. Kompensationsflächen werden oft weit entfernt geschaffen. So genügt man formal den gesetzlichen Vorgaben, doch der Lebensraum wird dennoch vernichtet. „Wir können es uns nicht mehr leisten, jede Fläche zuzubauen. Der Preis dafür ist zu hoch. Das Biotop an der Lilienthalstraße ist Lebensraum und entlastet zugleich die Stadt durch Kühlung und Frischluft. Wenn diese Fläche zubetoniert und bebaut ist, kann man das nicht mehr rückgängig machen. In was für einer Stadt wollen wir leben?“ meint Oliver Groth, Sprecher der GRÜNEN in Regensburg. Wenn es wirklich um das Schaffen von Wohnraum gehe, sei ohnehin die Frage, ob andere Stellen nicht geeigneter wären, denn: „Warum muss man unbedingt ein Gelände mit Altlasten und altem Baumbestand bebauen, wenn es in der Nähe auch unbedenkliche Flächen gibt? Wenn man wirklich wollen würde, wäre schon noch Potenzial zum Nachverdichten da, allen voran eingeschossige Supermärkte oder ebene Parkplätze“, erläutert Oliver Groth. Auch den Grünen ist der enorme Siedlungsdruck auf Regensburg bewusst. So drohen im Gebiet des Rahmenplans Ost etwa 100 ha besten landwirtschaftlichen Bodens durch Gewerbebebauung verloren zu gehen, und auch das sehr artenreiche Gebiet der Schlämmteiche ist dauerhaft bedroht. Aber es bedarf einer Grundsatzentscheidung: „Wenn Regensburg seiner Verantwortung dem Leben und dem Klima gegenüber gerecht werden will, müssen wir jetzt endlich aufhören, naturnahe Flächen zu versiegeln, und stattdessen anfangen, Artenvielfalt konsequent zu schützen“, so Julia Krebs.