Stilles Zeichen der Solidarität 22. März 202310. April 2023 Am Samstagabend haben mehr als 350 Regensburgerinnen und Regensburger eine Lichterkette für die Menschen im Iran über die Steinerne Brücke gespannt. Die Demonstrierenden fanden sich nach einem Aufruf durch Bündnis90/Die Grünen ein, um auf die Not der iranischen Bevölkerung durch das brutale Vorgehen der iranischen Sicherheitskräfte aufmerksam zu machen. Mehr als 350 Kerzen säumen am Samstagabend die Steinerne Brücke. Mit einer stillen Aktion erinnern hiermit zahlreiche Regensburger*innen an die Bitte der iranischen Frauen und Mädchen, ihren Wunsch nach Freiheit auch aus der Ferne, in den Demokratien des Westens mit zu unterstützen. Die Menschen im Iran, die sich für einen Regimewechsel einsetzen, seien auf die solidarische Unterstützung ausländischer Staaten angewiesen, so die Meinung der Teilnehmenden der Lichterkette. Unter den mindestens 20.000 Opfern der Gewalt iranischer Sicherheitsbehörden sind inzwischen auch 71 getötete Kinder und Jugendliche. Eine Girlande mit den Namen der minderjährigen Opfer der vergangenen Monate gedachte dieser.Die EU-Mitgliedstaaten forderten die Organisatorinnen der Lichterkette von Bündnis90/Die Grünen auf, die Iranische Revolutionsgarde auf die Terrorliste zu setzen, um deren Handlungsspielraum einzuengen. Eine Teilnehmerin der Aktion, die selbst familiäre Verbindungen in den Iran hat, erklärt: „Die iranischen Behörden kämpfen gegen die eigene Bevölkerung. Sie wenden Haft, Folter und sogar die Todesstrafe zur politischen Unterdrückung an. Das darf nicht sein! Wir setzen uns dafür ein, dass die militärische Eliteeinheit (IRGC) als Terrororganisation eingestuft wird und fordern den EU-Rat auf, die rechtliche Voraussetzung dafür zu schaffen. Dadurch wäre es möglich, Finanzströme in der EU einzufrieren und die Bewegungs- und Reisefreiheit betroffener Organisationen oder Einzelpersonen zu blockieren, was den Handlungsspielraum des iranischen Sicherheitsapparats merklich einschränken würde. Diese Maßnahme kann das iranische Régime empfindlich treffen.“ Ihren Namen möchte die Frau lieber nicht in der Zeitung lesen. „Für uns, die wir Familienangehörige im Iran haben, ist es derzeit zu gefährlich, sich mit eigenem Namen öffentlich zu äußern. Der iranische Geheimdienst bedrängt bzw. inhaftiert Angehörige im Iran, sofern sich Familienmitglieder im Ausland kritisch zum Régime äußern.“ Bildquelle: Hannah Marksteiner