Solidarität mit den Opfern des Porajmos

Denkmal in Berlin für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti*zze und Rom*nja Europas

Zum Gedenk­tag für die Opfer des Völ­ker­mor­des an den Sin­ti und Roma geden­ken die Grü­nen den Opfern des Poraj­mos –  der Geno­zid an Sinti*zze und Rom*nja wäh­rend der NS-Zeit – und wei­sen auf den noch immer weit ver­brei­te­ten Anti­zi­ga­nis­mus in unse­rer Gesell­schaft hin.

Wäh­rend der NS-Zeit wur­den ver­mut­lich etwa 500.000 Sinti*zze und Rom*nja sys­te­ma­tisch ver­folgt und ermor­det. Genaue Zah­len gibt es nicht. Bis­lang ist die­ser Teil der deut­schen Geschich­te sehr schlecht auf­ge­ar­bei­tet, und in Schul­bü­chern und Lehr­plä­nen fin­den sich dazu maxi­mal Rand­no­ti­zen“, zeigt sich Johan­nes Rück­erl, Vor­stands­mit­glied vom bünd­nis­grü­nen Kreis­ver­band Regens­burg-Stadt betrof­fen. „Doch die Ver­fol­gung hat nicht erst 1933 begon­nen, und sie hat 1945 auch nicht geen­det. Die Dis­kri­mi­nie­rung von Sinti*zze und Rom*nja auf heu­ti­gem deut­schen Gebiet lässt sich bis ins 15. Jahr­hun­dert zurück­ver­fol­gen; sie gehört zur DNA der Gesell­schaft und zeigt sich bis heu­te. Noch immer wer­den Sinti*zze und Rom*nja in ver­schie­de­nen Lebens­be­rei­chen dis­kri­mi­niert, sei es bei der Job- oder Arbeits­su­che oder auch im Bildungsbereich.“

Soli­da­ri­tät gegen­über ver­folg­ten Grup­pen wie den Sinti*zze und Rom*nja zu zei­gen, ist für eine demo­kra­ti­sche, auf all­ge­mei­nen Men­schen­rech­ten auf­bau­en­de Gesell­schaft unver­zicht­bar. Als Grü­ne set­zen wir uns für Teil­ha­be­mög­lich­kei­ten und Gleich­be­rech­ti­gung aller ein. Dafür müs­sen wir die Ver­bre­chen der Ver­gan­gen­heit auf­ar­bei­ten und in der Gegen­wart aktiv wer­den“, ergänzt The­re­sa Eber­lein, Vor­stands­mit­glied und Stadt­rä­tin. „Sei es im Bereich Flucht oder beim The­ma Armut: Es ist genug für alle da, die bestehen­den Mit­tel müs­sen nur gerecht ver­teilt wer­den. Dafür braucht es ein star­kes Sozi­al­sys­tem und gute Struk­tu­ren vor Ort, wel­che auf die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se der Betrof­fe­nen ein­ge­hen, sowie Auf­klä­rung und Sen­si­bi­li­sie­rung der Dominanzgesellschaft.“

In einer Zeit der Pan­de­mie wer­den gesell­schaft­li­che Span­nun­gen und Dis­kri­mi­nie­rung noch ver­schärft. Ent­spre­chend dür­fe gera­de jetzt kei­nen­falls am soli­da­ri­schen Han­deln gespart werden.

Wir rufen alle dazu auf, sich über den Poraj­mos und Ras­sis­mus gegen Sinti*zze und Rom*nja im All­ge­mei­nen zu infor­mie­ren und jeg­li­cher Dis­kri­mi­nie­rung ent­schlos­sen ent­ge­gen­zu­stel­len“, schließt Julia Krebs, Spre­che­rin von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Regensburg-Stadt.

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