Solidarität mit den Opfern des Porajmos 19. Dezember 202119. Dezember 2021 Denkmal in Berlin für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti*zze und Rom*nja Europas Zum Gedenktag für die Opfer des Völkermordes an den Sinti und Roma gedenken die Grünen den Opfern des Porajmos – der Genozid an Sinti*zze und Rom*nja während der NS-Zeit – und weisen auf den noch immer weit verbreiteten Antiziganismus in unserer Gesellschaft hin. „Während der NS-Zeit wurden vermutlich etwa 500.000 Sinti*zze und Rom*nja systematisch verfolgt und ermordet. Genaue Zahlen gibt es nicht. Bislang ist dieser Teil der deutschen Geschichte sehr schlecht aufgearbeitet, und in Schulbüchern und Lehrplänen finden sich dazu maximal Randnotizen“, zeigt sich Johannes Rückerl, Vorstandsmitglied vom bündnisgrünen Kreisverband Regensburg-Stadt betroffen. „Doch die Verfolgung hat nicht erst 1933 begonnen, und sie hat 1945 auch nicht geendet. Die Diskriminierung von Sinti*zze und Rom*nja auf heutigem deutschen Gebiet lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen; sie gehört zur DNA der Gesellschaft und zeigt sich bis heute. Noch immer werden Sinti*zze und Rom*nja in verschiedenen Lebensbereichen diskriminiert, sei es bei der Job- oder Arbeitssuche oder auch im Bildungsbereich.“ „Solidarität gegenüber verfolgten Gruppen wie den Sinti*zze und Rom*nja zu zeigen, ist für eine demokratische, auf allgemeinen Menschenrechten aufbauende Gesellschaft unverzichtbar. Als Grüne setzen wir uns für Teilhabemöglichkeiten und Gleichberechtigung aller ein. Dafür müssen wir die Verbrechen der Vergangenheit aufarbeiten und in der Gegenwart aktiv werden“, ergänzt Theresa Eberlein, Vorstandsmitglied und Stadträtin. „Sei es im Bereich Flucht oder beim Thema Armut: Es ist genug für alle da, die bestehenden Mittel müssen nur gerecht verteilt werden. Dafür braucht es ein starkes Sozialsystem und gute Strukturen vor Ort, welche auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen eingehen, sowie Aufklärung und Sensibilisierung der Dominanzgesellschaft.“ In einer Zeit der Pandemie werden gesellschaftliche Spannungen und Diskriminierung noch verschärft. Entsprechend dürfe gerade jetzt keinenfalls am solidarischen Handeln gespart werden. „Wir rufen alle dazu auf, sich über den Porajmos und Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja im Allgemeinen zu informieren und jeglicher Diskriminierung entschlossen entgegenzustellen“, schließt Julia Krebs, Sprecherin von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Regensburg-Stadt.