Verkehrsträger vernetzen statt noch mehr Blechlawinen 10. Juli 201919. Juli 2019 Foto: CC-by-sa/2.5 by btr @commons.wikimedia Zur Machbarkeitsstudie einer dritten Tunnelröhre des Pfaffensteiner Tunnels erklärt der Regensburger Grünen Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt: „Die RegensburgerInnen, die vielen Pendler und auch die Wirtschaft sind dringend auf eine mutige und tatkräftige Verkehrspolitik angewiesen. Die allseits bekannten und unbestrittenen Verkehrsprobleme harren schon seit vielen Jahren auf eine Lösung, eine dritte Röhre im Pfaffensteiner Tunnel trägt aber ganz bestimmt nichts zu einem besseren Verkehrsfluss bei. Mehr Straßen erzeugen immer nur mehr Verkehr und sind leider noch allzu oft die Antwort der CSU auf Verkehrsprobleme. Gefragt sind clevere Konzepte für eine Verkehrswende mit einer tragenden Rolle von Stadtbahn, Fahrrad und Bus im Zusammenspiel aller Verkehrsträger“, so Schmidt. Angesichts der öffentlichen Ankündigung eines zeitnahen Ergebnisses der Machbarkeitsstudie durch den Bundestagsabgeordneten Peter Aumer hatte Schmidt die Bundesregierung zur technischen Untersuchung befragt und eine etwas andere zeitliche Einschätzung zur Antwort bekommen. Die Bundesregierung geht erst gegen Ende dieses Jahres von einem Ergebnis aus. Die Grünen-Stadtvorsitzende Theresa Eberlein ergänzt: „Peter Aumer erweckt den Eindruck, hier zusammen mit Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart und einer Machbarkeitsstudie tatkräftig für eine dritte Röhre im Pfaffensteiner Tunnel zu sorgen.“ Aumer sollte als Bundestagsabgeordneter aber wissen, dass bei Planung und Bau einer Autobahn nicht der Freistaat, sondern der Bund verantwortlich ist und sollte „keine falschen Versprechen machen, insbesondere auf die Auswirkungen einer dritten Tunnelröhre auf die Verkehrssituation in und um Regensburg.“ Die Baustelle würde nicht nur kurzfristig erhebliche Einschränkungen für den Verkehr bringen, sondern ist auch perspektivisch nicht sinnvoll. Ein Autobahnausbau sei kein Ansatz, der Verkehrsprobleme löse, sondern erhalte nur über holte Mobilitätskonzepte am Leben. Die Machbarkeitsstudie koste vielmehr Zeit, Geld und Personal, das bei der Verkehrswende besser angelegt wäre, so auch der Grünen-Stadtvorsitzende und Bezirksrat Stefan Christoph: „Wir werden hier in den kommenden Jahren deutlich investieren müssen.“ Geld in den Ausbau einer nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur zu stecken sei deutlich sinnvoller als in die Autobahn. Der Bund sollte hier seine Prioritäten überdenken und „im Bundesverkehrswegeplan mehr innovative, klimafreundliche Verkehrsprojekte und den Ausbau des Schienenverkehrs in Angriff nehmen“, so Christoph. Das komme nicht nur der Umwelt zu Gute, sondern garantiere vor allem auch Mobilität für alle Menschen.