Tag der Lehrer*innen 4. Oktober 20214. Oktober 2021 Seit drei Wochen ist der Schulbetrieb in vollem Gange. Der heutige Tag der Lehrer*innen gibt Anlass zur Frage: Was hat sich seit Beginn der Pandemie im Arbeitsalltag von Lehrkräften verändert? Im Gespräch mit Lehrer*innen wird deutlich, dass sich am Schulalltag mit den altbekannten Problemen trotz der Krise nichts geändert hat. „Mit diesem Schulsystem waren die Chancen der Kinder schon vor Corona sehr ungleich, aber während der Pandemie hat sich das noch extrem verstärkt“, entsetzt sich Helene Sigloch, Vorstandsmitglied der GRÜNEN Regensburg. „Ich sehe in den Klassen meiner eigenen Kinder, wie viele auf der Strecke bleiben. Es ist schockierend, wie viele Kinder beispielsweise dieses Jahr die erste oder zweite Klasse wiederholen! Wie viele Krisen muss es noch geben, bis sich im Bildungsbereich endlich etwas ändert?“ Fakt ist: Der Lehrer*innenmangel wird sich in den nächsten Jahren noch verschärfen, die Wartelisten für alle Schularten sind leergefegt. Wenn man mehr Personal in den Bereichen Verwaltung und IT-Administration einstellen würde, hätten die vorhandenen Lehrer*innen wenigstens etwas mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit, nämlich Vorbereitung und Unterricht. Neben dem Mangel an Zeit offenbarten die letzten eineinhalb Jahre ein weiteres Problem: Es fehlte und fehlt nach wie vor ein pädagogisches Konzept vonseiten des Kultusministeriums, wie Unterricht in einer Pandemie funktionieren kann. Von Beginn an hätten Lehrkräfte mehr Fortbildungsangebote gebraucht, die ihnen bei der Frage weiterhelfen, wie Homeschooling oder Wechselunterricht konkret funktionieren können. Ein breiterer Methodenwerkzeugkasten, insbesondere im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens, würde sich auch in Zukunft auszahlen. „Die Pandemie zeigt die Probleme auf, die wir schon lange haben.“ sagt Eva Konen, Sprecher*in der Grünen Jugend Regensburg und Lehramtsstudentin. „Letztendlich sind die Leidtragenden nicht nur die Lehrkräfte, sondern auch die Schüler*innen.“ Deshalb fordern die GRÜNEN Regensburg umso nachdrücklicher ein Bildungssystem, das endlich alle dort abholt, wo sie stehen und jedes Kind nach seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen fördert. Erst recht nach der Pandemie.