Tag der Lehrer*innen

Seit drei Wochen ist der Schul­be­trieb in vol­lem Gan­ge. Der heu­ti­ge Tag der Lehrer*innen gibt Anlass zur Fra­ge: Was hat sich seit Beginn der Pan­de­mie im Arbeits­all­tag von Lehr­kräf­ten verändert?

Im Gespräch mit Lehrer*innen wird deut­lich, dass sich am Schul­all­tag mit den alt­be­kann­ten Pro­ble­men trotz der Kri­se nichts geän­dert hat. „Mit die­sem Schul­sys­tem waren die Chan­cen der Kin­der schon vor Coro­na sehr ungleich, aber wäh­rend der Pan­de­mie hat sich das noch extrem ver­stärkt“, ent­setzt sich Hele­ne Sig­loch, Vor­stands­mit­glied der GRÜNEN Regens­burg. „Ich sehe in den Klas­sen mei­ner eige­nen Kin­der, wie vie­le auf der Stre­cke blei­ben. Es ist scho­ckie­rend, wie vie­le Kin­der bei­spiels­wei­se die­ses Jahr die ers­te oder zwei­te Klas­se wie­der­ho­len! Wie vie­le Kri­sen muss es noch geben, bis sich im Bil­dungs­be­reich end­lich etwas ändert?“

Fakt ist: Der Lehrer*innenmangel wird sich in den nächs­ten Jah­ren noch ver­schär­fen, die War­te­lis­ten für alle Schul­ar­ten sind leer­ge­fegt. Wenn man mehr Per­so­nal in den Berei­chen Ver­wal­tung und IT-Admi­nis­tra­ti­on ein­stel­len wür­de, hät­ten die vor­han­de­nen Lehrer*innen wenigs­tens etwas mehr Zeit für ihre eigent­li­che Arbeit, näm­lich Vor­be­rei­tung und Unterricht.

Neben dem Man­gel an Zeit offen­bar­ten die letz­ten ein­ein­halb Jah­re ein wei­te­res Pro­blem: Es fehl­te und fehlt nach wie vor ein päd­ago­gi­sches Kon­zept von­sei­ten des Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums, wie Unter­richt in einer Pan­de­mie funk­tio­nie­ren kann. Von Beginn an hät­ten Lehr­kräf­te mehr Fort­bil­dungs­an­ge­bo­te gebraucht, die ihnen bei der Fra­ge wei­ter­hel­fen, wie Home­schoo­ling oder Wech­sel­un­ter­richt kon­kret funk­tio­nie­ren kön­nen. Ein brei­te­rer Metho­den­werk­zeug­kas­ten, ins­be­son­de­re im Bereich des digi­ta­len Leh­rens und Ler­nens, wür­de sich auch in Zukunft auszahlen.

Die Pan­de­mie zeigt die Pro­ble­me auf, die wir schon lan­ge haben.“ sagt Eva Konen, Sprecher*in der Grü­nen Jugend Regens­burg und Lehr­amts­stu­den­tin. „Letzt­end­lich sind die Leid­tra­gen­den nicht nur die Lehr­kräf­te, son­dern auch die Schüler*innen.“ Des­halb for­dern die GRÜNEN Regens­burg umso nach­drück­li­cher ein Bil­dungs­sys­tem, das end­lich alle dort abholt, wo sie ste­hen und jedes Kind nach sei­nen Mög­lich­kei­ten und Bedürf­nis­sen för­dert. Erst recht nach der Pandemie.

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