Grüne fordern Luftmessung an Kreuzfahrt-Anlegestellen

Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung lehnt Antrag der Grü­nen zur Luft­mes­sung an Kreuz­fahrt-Anle­ge­stel­len im Land­tag ab. Auch in Regens­burg stellt sich die Fra­ge, wel­che Aus­wir­kun­gen die Fluss­kreuz­fahrt auf die Luft­qua­li­tät hat.

Die Fluss­kreuz­fahrt boomt und mit stei­gen­den Besu­cher­zah­len wach­sen auch die Her­aus­for­de­run­gen. Die­sel­be­trie­be­ne Schif­fe und feh­len­de Land­strom­ver­sor­gung beschäf­ti­gen beson­ders die Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner von Anle­ge­stel­len in den Alt­städ­ten an Main und Donau. Die Land­strom­ver­sor­gung wur­de in Regens­burg bereits eta­bliert, nichts des­to trotz wer­den die Kreuz­fahrt­schif­fe und deren erheb­li­che Emis­sio­nen von Schwe­fel­oxi­den, Stick­oxi­den und Ruß­par­ti­keln zur gro­ßen Belas­tung für die Stadt und die Anwohner*innen.
„Das Pro­blem der Fein­staub- und Stick­oxid­be­las­tung durch  die Kreuz­fahrt­schif­fe ist lan­ge bekannt“, sagt der Regens­bur­ger Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Ste­fan Schmidt, Mit­glied im Tou­ris­mus­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­tags. „Um bes­se­re Maß­nah­men für die Luft­rein­heit ergrei­fen zu kön­nen, soll­te es des­halb eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sein, dass der Frei­staat Bay­ern an die­sen Anle­ge­stel­len eige­ne Luft­mess­sta­tio­nen betreibt.“

Mit über 1.130 Anlan­dun­gen und 160.000 Tourist*innen in 2017 boomt auch in Regens­burg der Fluss­kreuz­fahrt­tou­ris­mus. „Eine gute Luft­qua­li­tät bedeu­tet eine gestei­ger­te Lebens­qua­li­tät, sowohl für Anwohner*innen als auch Tourist*innen. Mit den Schif­fen steigt aller­dings auch die Umwelt­be­las­tung, wes­halb die Emis­sio­nen des Schiffs­ver­kehrs durch Mess­sta­tio­nen an geeig­ne­ten Punk­ten kon­trol­liert wer­den müs­sen.“ erläu­tert The­re­sa Eber­lein, Stadt­vor­sit­zen­de der Grü­nen Regens­burg. Der ent­spre­chen­de Antrag der grü­nen Land­tags­frak­ti­on wur­de jedoch im Umwelt­aus­schuss des Baye­ri­schen Land­tags abge­lehnt. Die Grü­nen hat­ten gefor­dert, mobi­le Luft­mess­sta­tio­nen des Lan­des­am­tes für Umwelt an den Anle­ge­stel­len für Kreuz­fahrt­schif­fe zu instal­lie­ren. Damit hät­te der Frei­staat offi­zi­el­le Daten erhal­ten und sei­ner Für­sor­ge­pflicht gegen­über der Bevöl­ke­rung nach­kom­men können. 

In Regens­burg kön­ne das städ­ti­sche Ent­wick­lungs­kon­zept „Per­so­nen­schiff­fahrt 2020“ unter den aktu­el­len Rah­men­be­din­gun­gen kei­ne Hand­lungs­grund­la­ge mehr sein, führt Ste­fan Chris­toph, Ober­bür­ger­meis­ter­kan­di­dat und Vor­sit­zen­der der Regens­bur­ger Grü­nen, ange­sichts des wach­sen­den Schiff­ver­kehrs wei­ter aus. „ Das Per­so­nen­schiff­fahrts­kon­zept ist von 2011 und damit nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Wir brau­chen drin­gend ein Neu­es, um einen zeit­ge­mä­ßen und nach­hal­ti­gen Umgang mit der Schiff­fahrt zu fin­den“, erklärt Chris­toph die Vor­ha­ben der Grü­nen für die kom­men­de Legis­la­tur­pe­ri­ode. Zusätz­lich sol­len die geplan­ten wei­te­ren Schiffs­an­le­ge­stel­len kri­tisch geprüft wer­den. Damit wol­len die Grü­nen der Belas­tung ent­ge­gen­steu­ern. Man müs­se die Sor­gen der Anwohner*innen ernst neh­men und für eine gute Lebens­qua­li­tät in Regens­burg ein­ste­hen, so Christoph. 

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