Antisemitismus bekämpfen

Der 9. Novem­ber ist ein Schick­sals­tag Deutsch­lands. Die Novem­ber­po­gro­me 1938 fan­den in der Nacht vom 9. auf den 10. Novem­ber statt. Auch das Ende des Kai­ser­reichs und der Mau­er­fall fal­len auf die­sen Tag. Anläss­lich des 9. Novem­ber rufen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf, Anti­se­mi­tis­mus und ande­rer grup­pen­be­zo­ge­ner Men­schen­feind­lich­keit ent­schlos­sen entgegenzustehen.

Bis heu­te haben wir ein Anti­se­mi­tis­mus­pro­blem“, macht GRÜ­NEN-Spre­cher Oli­ver Groth klar und kri­ti­siert wei­ter: „Der Anti­se­mi­tis­mus wäh­rend der NS-Zeit wur­de nie grund­le­gend auf­ge­ar­bei­tet, son­dern tot­ge­schwie­gen und in pri­va­te Räu­me ver­drängt. Das rächt sich jetzt, denn anti­se­mi­ti­sche Über­grif­fe fin­den jeden Tag statt. Die Gesell­schaft muss deut­lich wehr­haf­ter gegen­über anti­se­mi­ti­schen Vor­ur­tei­len werden.“ 

Ins­be­son­de­re in der Pan­de­mie wer­de das deut­lich. Vie­le von Coronaleugner*innen ver­brei­te­te Theo­rien fußen auf jahr­hun­der­te­al­ten Vor­ur­tei­len. „Alte Ver­schwö­rungs­my­then wer­den auf­ge­wärmt und nach wie vor von einem zu gro­ßen Teil der Gesell­schaft getra­gen“, ergänzt The­re­sa Eber­lein,  Vor­stands­mit­glied und Stadt­rä­tin.  Die­se sind brand­ge­fähr­lich und schü­ren Hass und Gewalt gegen­über jüdi­schen Mitbürger*innen. „Es braucht end­lich eine gesell­schaft­li­che Auf­ar­bei­tung und The­ma­ti­sie­rung, wel­che sich nicht ledig­lich auf Erin­nern stützt, son­dern auch den Bogen zu aktu­el­lem Anti­se­mi­tis­mus spannt, the­ma­ti­siert, auf­klärt und Betrof­fe­ne schützt. Nur so kann Anti­se­mi­tis­mus lang­fris­tig begeg­net wer­den“, so Eber­lein weiter.

Sich an ein­zel­nen Tagen im Jahr sym­bo­lisch zu erin­nern ist bei wei­tem nicht aus­rei­chend“, schließt Spre­che­rin Julia Krebs ab. „Oft hört man: Nie wie­der! Dem schlie­ßen wir uns an. Mas­sen­haf­te Ver­fol­gung von Men­schen auf­grund ihrer Her­kunft oder Reli­gi­on darf nie wie­der pas­sie­ren! Ver­ges­sen dür­fen wir aber auch nicht, dass Jüdin­nen und Juden auch heu­te in Deutsch­land nicht sicher sind. Die soge­nann­te Mehr­heits­ge­sell­schaft steht hier in der Ver­ant­wor­tung: Sie muss ver­hin­dern, dass Men­schen auf­grund ihrer Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit oder ande­rer Merk­ma­le dis­kri­mi­niert, ver­folgt und ermor­det werden!“

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