Klimaneutralität für Regensburg, Anbieter aus der Region nutzen 10. März 202024. Mai 2020 Die Grünen fordern Klimaneutralität der Stadt bis 2030 / Besichtigung eines Anbieters von Power-to-Gas-Anlagen in Schwandorf / Regionale Wirtschaft im Bereich erneuerbare Energien stärken statt fossiler Energieträger Zwei Arbeitskreise der Grünen in Regensburg haben die microbEnergy GmbH in Schwandorf besucht, um sich über die Technik der Methanherstellung aus regenerativem Strom zu informieren. Das Unternehmen hat eine Technik entwickelt, um mittels bestimmter Arten von Mikroorganismen aus Wasserstoff, der mit regenerativem Strom durch Elektrolyse hergestellt wird, und Kohlenstoffdioxid Methan zu erzeugen. Dieses Methan kann unmittelbar in das Erdgasnetz eingespeist werden. „Durch die Methanisierung wird Strom in Gas umgewandelt, das sich damit im Grunde beliebig lange speichern lässt“, so Dr. Doris Schmack, Geschäftsführerin der microbEnergy GmbH und Kandidatin auf Platz 1 der Grünen in Lappersdorf und auf Platz 11 für die Grünen für den Regensburger Kreistag. „Power-to-Gas ist ein Baustein, den wir auf dem Weg zur Klimaneutralität der Stadt mit großer Sicherheit einsetzen werden“, so Anna Hopfe, Listenkandidatin auf Platz 3 der Regensburger Grünen mit Schwerpunkt Umwelt und Klima. „Regensburg erzeugt alleine 82 % der Wärmeenergie aus Erdgas. Regenerativ erzeugtes Methan statt fossilem Erdgas einzusetzen, hätte den Vorteil, absolut nichts an der gesamten Infrastruktur der Gasversorgung in der Stadt ändern zu müssen“, so Hopfe weiter. „Klimaneutralität ist eine Aufgabe, die vor allem auf den Schultern der Kommunen lastet“, so Stefan Christoph, Oberbürgermeisterkandidat und Stadtvorsitzender der Grünen, das müsse man sich bewusst machen. „Es geht darum, unsere Lebensgrundlagen zu schützen“, so Christoph weiter. Dies dürfe man nicht unterschätzen: „Man muss die Bereiche Verkehr, Strom und Wärme im Zusammenhang sehen, um diese Generationenaufgabe meistern zu können“, führt Christoph weiter aus. „Zusammen mit der Forschung, das heißt der speziellen Expertise an den Hochschulen und der lokalen Wirtschaft, haben wir hier die besten Voraussetzungen. Das sollten wir nutzen und ausbauen“, so Stefan Christoph. Die microbEnergy GmbH baut gerade in der Schweiz eine kommerzielle Anlage. In Deutschland gebe es bisher nur Demonstrationsanlagen, so Dr. Schmack, die Geschäftsführerin. „Das liegt an der Besonderheit, dass für Power-to-Gas hier alle Gebühren, Steuern und Umlagen anfallen, die für Strom zu entrichten sind. Das macht das Gas bisher am Ende fast unbezahlbar teuer“, so Dr. Schmack weiter. Es handele sich hier aber nur um gesetzliche Bestimmungen, die die Bundesregierung jedoch in der laufenden Legislaturperiode nicht mehr ändern wolle. „So können wir praktisch keine Kunden in Deutschland finden, mit denen wir eine solche Anlage aufbauen können“, erläutert Dr. Schmack, und: „Wir haben aber eine Technik, die sich ausgesprochen gut eignet, um der Klimakrise zu begegnen, und zwar mit einem Verfahren, das wir hier vor Ort entwickelt haben.“ Die Grünen im Bundestag haben dieses Problem erkannt und arbeiten derzeit an einem entsprechenden Antrag zur Gaswende. „Wenn wir die Pariser Klimaziele einhalten wollen, dann muss Schwarz-Rot der vielversprechenden Power-to-Gas-Technologie als maßgeblichen Lieferanten grünen Gases auch zur schnellen Marktreife verhelfen. Es darf nicht sein, dass wir hierzulande die Technologie zwar entwickeln, aber nicht die industriepolitische Chancen begreifen und über einige Pilotanlagen hinauskommen“, so der Regensburger Grünen Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt. Stefan Christoph führt dazu aus: „Wir haben hier auf dem Weg zur Klimaneutralität die Möglichkeit, auf Prozesse und Firmen zu setzen, die bei uns in der Region angesiedelt sind und damit hier unsere Wirtschaft zu stärken. Wir sollten unsere Mittel lieber hier vor Ort investieren und Know-How für den Weltmarkt schaffen, als weiter fossiles Gas und Öl von Staaten mit fragwürdigen Herrschaftsformen und problematischer Menschenrechtssituation einzukaufen. Das ist jetzt bei der Kommunalwahl die Entscheidung: Wenn wir die Mehrheiten bekommen, um die Aufgabe anzugehen, können wir Handlungsdruck erzeugen, mit dem überregional Hindernisse beseitigt werden.“ Über microbEnergyDie microbEnergy GmbH entwirft maßgeschneiderte Konzepte für Unternehmen der Energiewirtschaft, deren Fokus auf einer regenerativen und dezentralen Energieversorgung liegt. Hierbei konzentriert sich das Viessmann Gruppenunternehmen auf die Umwandlung von Wasserstoff in Methan, das im Erdgasnetz gespeichert werden kann. Mit der mehrfach ausgezeichneten Verfahrensentwicklung der biologischen Methanisierung in einer Power-to-Gas-Anlage hat microbEnergy ein marktreifes Produkt für die Energiewende entwickelt.