Mit Mut in die Zukunft

Am 23. Novem­ber fei­er­ten die Grü­nen Regens­burg ihren 40. Geburts­tag im Salz­sta­del. Der Blick auf die­se Erfolgs­ge­schich­te blieb jedoch nicht das ein­zi­ge The­ma, die zukünf­ti­gen Vor­ha­ben und der Auf­takt zum Kom­mu­nal­wahl­kampf füll­ten den wei­teren Teil des fei­er­li­chen Abends.

Es war ein durch und durch gelun­ge­ner Abend. Der Saal war voll und vie­le Vertreter*innen zivil­ge­sell­schaft­li­cher Orga­ni­sa­tio­nen, von Unter­neh­men sowie der Pres­se kamen neben lang­jäh­ri­gen Mit­glie­dern zu die­sem Anlass zusam­men. Maria Simon, grü­ne Stadt­rä­tin grü­ne Spit­zen­kan­di­da­tin für Regens­burg, führ­te durch den fei­er­li­chen Abend und begrüß­te die zahl­rei­chen Gäste. 

Das Gruß­wort des Abends hielt Kat­rin Göring-Eckardt, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Bun­des­tags­frak­ti­on der Grü­nen. In ihrer Rede führ­te sie auch in das Leit­mo­tiv des Abends ein: Die Angst zu über­win­den um Mut und Hoff­nung zu schaf­fen. Die­ses Motiv habe die Grü­nen in ihrer Poli­tik von Anfang an geprägt und sei bis heu­te aktu­ell. Göring-Eckardt blick­te in die ereig­nis­rei­che Ver­gan­gen­heit der Grü­nen Bewe­gung und Par­tei zurück. Dabei ließ sie auch per­sön­li­che Erfah­run­gen in ihr Gruß­wort ein­flie­ßen. Am Anfang stand immer die gro­ße Auf­ga­be, per­sön­li­che Ängs­te zu über­win­den. Sie selbst habe dies wäh­rend der Mon­tags­de­mons­tra­tio­nen in der DDR machen müs­sen, deren Aus­gang immer unge­wiss gewe­sen sei. Aber auch in der BRD sei dies ein wich­ti­ger ers­ter Schritt gewe­sen, sei es zum Bei­spiel in Wackers­dorf oder Gor­le­ben gewe­sen. Doch sobald die­se per­sön­li­che Angst über­wun­den wur­de, gelang es, mit Mut vor­an­zu­schrei­ten und Hoff­nung zu schaf­fen. Dies sei auch heu­te noch die Auf­ga­be der Grünen. 

Auch in dem Gespräch „Vom Bau­zaun ins Rat­haus“, mode­riert von MdL Jür­gen Mis­tol, blick­ten Göring-Eckardt und Mar­git Kunc, Frak­ti­onsvor­sit­zen­de der Stadt­rats­grü­nen, auf 40 Jah­re Grü­ne zurück. Kunc erzähl­te von ihrer eige­nen Angst, die sie zu über­win­den hat­te. Sie sei vor Wackers­dorf von der Poli­zei kon­trol­liert wor­den, mit einer Gieß­kan­ne bei sich um vor der Demons­tra­ti­on noch den Fried­hof zu besu­chen. Die­se sei ihr abge­nom­men wor­den, da die Poli­zis­ten die­se als Waf­fe ein­ord­ne­ten. Die Gesprächs­run­de ver­blieb aller­dings nicht bei Erzäh­lun­gen vom Bau­zaun in Wackers­dorf. Göring-Eckardt blick­te auf die hart umkämpf­ten Errun­gen­schaf­ten der grü­nen Regie­rungs­be­tei­li­gung zurück, wie etwa das Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ge­setz, den Atom­aus­stieg, den Rechts­an­spruch auf Kin­der­be­treu­ung sowie die Ein­füh­rung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft. Den Abschluss des aus­führ­li­chen Rück­blicks auf 40 Jah­re Grü­ne Regens­burg mach­te die fei­er­li­che Urkun­den­über­ga­be an die lang­jäh­ri­gen Mit­glie­der. Unter ihnen waren zahl­rei­che Grün­dungs­mit­glie­der sowie wei­te­re Jubi­la­re, wel­che seit 25 bis zu 35 Jah­ren Mit­glie­der der Grü­nen sind. Mit­glie­der, die ihre Angst über­wun­den haben und Mut für Ver­än­de­run­gen schaff­ten – und damit sowohl die Grü­nen, als auch die Gesell­schaft wesent­lich prägten.

Den zwei­ten Teil der fei­er­li­chen Ver­an­stal­tung nah­men der Blick in die Zukunft und der Auf­takt zum Kom­mu­nal­wahl­kampf ein. In dem Gespräch „Die Zukunft ist Grün“, mode­riert von MdB Ste­fan Schmidt, erzähl­ten Ste­fan Chris­toph, Ober­bür­ger­meis­ter­kan­di­dat der Grü­nen, und The­re­sa Eber­lein, Stadt­vor­sit­zen­de der Grü­nen Regens­burg, von ihren Plä­nen. Der Ober­bür­ger­meis­ter­kan­di­dat und die viel­fäl­ti­ge Stadt­rats­lis­te haben eini­ge Ideen für Regensburg:

Eine der größ­ten und aktu­ells­ten Her­aus­for­de­run­gen sei der knap­pe Wohn­raum in Regens­burg, so Chris­toph. „Wir müs­sen mehr Wohn­raum schaf­fen. Dabei wol­len wir vor allem auch in die Höhe den­ken, um nicht noch mehr Flä­che zu ver­sie­geln und mehr Platz für Grün­flä­chen zu haben“, erläu­ter­te der Grü­ne Ober­bür­ger­meis­ter­kan­di­dat. Wich­tig ist ihm dabei, dass die Auf­ent­halts­qua­li­tät nicht dar­un­ter lei­det, son­dern im Gegen­teil gestei­gert wird. Damit schlug Chris­toph die Brü­cke zu dem nächs­ten wich­ti­gen The­ma sei­nes Pro­gramms für Regens­burg, der Stadt­ent­wick­lung. Er wol­le alle Stadt­tei­le mit­neh­men, damit der Fokus der Poli­tik nicht nur auf der Alt­stadt liege. Hier gel­te es, Stadt­teil­zen­tren zu eta­blie­ren sowie das Leben und die Kul­tur in den jewei­li­gen Stadt­tei­len zu för­dern. Durch das zen­tra­le Pro­jekt der Ver­kehrs­wen­de, soll die Stadt zudem enger mit­ein­an­der ver­bun­den wer­den. „Wir wol­len den Bau der Stadt­bahn vor­an­trei­ben, das Bus­netz sinn­vol­ler struk­tu­rie­ren und den Radent­scheid schnell umset­zen“, fass­te Chris­toph die Mobi­li­täts­vor­ha­ben zusammen. 

Neben dem zukünf­ti­gen Ober­bür­ger­meis­ter, als wel­chen Schmidt Chris­toph bereits bezeich­ne­te, hat auch The­re­sa Eber­lein eini­ges vor. „Wir wol­len eine Poli­tik für Alle! Des­halb ist es uns wich­tig, mit unse­rer Lis­te den Regens­bur­ger Stadt­rat zu ver­jün­gen, um die Regens­bur­ger Bevöl­ke­rung bes­ser abzu­bil­den. Dabei dür­fen aber kei­ne Per­so­nen­grup­pen gegen­ein­an­der aus­ge­spielt wer­den“, erläu­ter­te Eber­lein die Vor­stel­lung der ers­ten zwan­zig Plät­ze der Stadt­rats­lis­te. Eber­lein nann­te zudem eini­ge wich­ti­ge Vor­ha­ben für ihre Zeit im Stadt­rat. Die Stadt müs­se sich in ihrer Kom­mu­ni­ka­ti­on, vor Allem was Social Media und Onlinepräsenz betrifft, der Zeit anpas­sen und die Betei­li­gung der Bürger*innen an der Stadt­po­li­tik för­dern, erläu­ter­te Eber­lein. Ein wei­te­res wich­ti­ges The­ma sei für Eber­lein die För­de­rung der Frau­en­häu­ser, um von Gewalt betrof­fe­ne Frau­en bes­ser zu unter­stüt­zen. Zudem wol­le sie eine Fach­stel­le für Demo­kra­tie­bil­dung schaf­fen, um der Spal­tung der Gesell­schaft durch rech­te Ten­den­zen ent­ge­gen zu wir­ken und das demo­kra­ti­sche Mit­ein­an­der zu fördern.

Gro­ße Einig­keit herrsch­te bei dem Zukunfts­kon­zept für die Grü­nen Regens­burg, um das anhal­ten­de Wachs­tum des Stadt­ver­bands wei­ter zu för­dern – man wer­de die Umwelt­be­we­gung wei­ter aktiv unter­stüt­zen, ein kla­rer Gegen­pol gegen Rechts sein und mit Hal­tung mutig nach vor­ne gehen. Zum Abschluss des Abends, und bevor die Geburts­tags­tor­te ange­schnit­ten wur­de, zeig­ten die bei­den noch den Kino-Wahl­kampfspot der Grü­nen Regensburg.

Unser Ziel ist es, den nächs­ten Ober­bür­ger­meis­ter und die stärks­te Stadt­rats­frak­ti­on zu stel­len“, erklär­te Eber­lein zum Abschluss des rund­um gelun­ge­nen Abends. Man wol­le die Angst vor Ver­än­de­rung über­win­den, um gemein­sam mit allen Regensburger*innen mutig nach vor­ne zu schrei­ten. „Wir schaf­fen es als ein­zi­ge, Kon­zep­te zu bie­ten, die eine bes­se­re Stadt für Alle zur Fol­ge haben, und die­se dann auch wirk­lich umzu­set­zen“ schloss Chris­toph. Damit eröff­ne­ten sie das Büf­fet und es blieb noch viel Zeit für den gemein­sa­men Aus­tausch bei einem Glas Wein.

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